Bei der Durchsicht der Teile der beiden Bausätze der CLBay05a habe ich festgestellt, dass zwei der vier Seitenwänden runde Druckstellen auf der Außenseite aufweisen. So kann man das nicht lassen, das würde nach dem Lackieren zu sehen sein:
Der Versuch, das mit dem Schraubstock zu glätten brachte nur wenig Effekt, siehe Druckstelle rechts oben. Die Abdrücke sind sehr scharfkantig und ließen sich nicht zurückdrücken, sondern erzeugten weitere Druckstellen. Was macht also der Karosseriebauer? Man schleift die Stellen erst mal mit feinem Schmirgelleinen auf der Außenseite des Teils glatt und füllt die Umgebung der Fehlstelle mit Lötzinn auf:
Jetzt kann das Lötzinn erst mal grob mit einer Feile entfernt werden und dann weiter mit einer Softfeile (die verwendet man entweder als Nagelfeile oder besonders im Kunststoff-Modellbau) mit immer feineren Körnungen bis die Stelle nicht mehr zu sehen ist. Gerade zum Ende hin sollte man nicht mehr zu viel Druck ausüben. Das Ergebnis ist nun für die Lackierung vorbereitet. Man wird vielleicht noch eine kleine Unruhe in der Oberfläche des Blechs bemerken, aber die Beplankung der Vorbildwagen war ja auch nicht immer makellos.
Man muss also auch bei solchen Beschädigungen nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, sondern kann sich mit einfachen Mitteln helfen. By the way: Die Reparatur habe ich vor dem Zusammenlöten des Wagenkastens durchgeführt, die spätere Hitze des Lötens war nicht so stark, dass die Reparaturstellen wieder flüssig wurden. Das obwohl die Druckstellen recht nah am Rand des Teils waren. Das funktioniert natürlich nicht nur bei Messingblech, sondern auch bei Stahl. Im Auto-Karosseriebau wurden früher bis in die fünfziger und sechziger Jahre noch bis zu 15-20 Kilo Zinn pro Karosse "verbaut", da damals die Paßform der Teile noch nicht so gut war.
ACHTUNG! Beim späteren Sandstrahlen muss aber aufgepasst werden, dass man nur kurz auf diesen Stellen verweilt, da das Zinn ja weicher ist als das Messing.
Viel Erfolg bei euren Reparaturen!
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