Wie auf der Startseite schon beschrieben ist unser Großprojekt zum Bau von 8 Lokalbahndampfloks bay DVI im Maßstab 1:8 wegen Corona vor fast 3 Jahren zum Stillstand gekommen. Nun wollen wir wieder mit den Bauaktivitäten in meiner Werkstatt beginnen. Als ich beim letzten Stammtisch vom "Bayrischen Dampfbahn Verein" war, habe ich darüber berichtet und bei der Frage, mit was wir wieder anfangen, sind mir die Bremsklötze eingefallen. Normalerweise wollten wir die aus Aluminium drehen und fräsen, aber das dauert für 32 Bremsklötze doch sehr lange. Die Maschine hat wie die Originallok eine funktionierende Vakuumbremse.
Da ist mir mein 3D Drucker eingefallen und die beim Stammtisch anwesenden haben die Idee, die Bremsklötze zu drucken, für sehr gut befunden. Die Kunststoffklötze würden mindestens genauso gut bremsen wie die aus Aluminium! Es kommt auf einen Versuch an, und der Verschleiß spielt keine Rolle. Ich kann ja jederzeit wieder Ersatzteile drucken! Gesagt - getan: Gestern habe ich den Bremsklotz mit Fusion360 konstruiert:
Heute habe ich den Drucker angeschmissen und den ersten Klotz gedruckt. Der Druck mit 100% Füllung, 0,4 mm Düse und 0,12 mm Schichtdicke dauert pro Bremsklotz 1h 25 min und ist sehr gut ausgefallen. Der Einbauversuch in der Dampflok war ebenfalls erfolgreich, für ein Teil aus dem Filamentdrucker ist die Qualität des Klotzes sehr gut und man benötigt keine Nacharbeit außer dem Entfernen der Stützen in der Nut. Das war aber mit einer Juweliersäge gleich erledigt.
Wie sich der Kunststoff Bremsklotz im Betrieb verhält, können wir natürlich erst sehen, wenn die Lok betriebsfertig ist. Das wird noch ein wenig dauern. Es ist schon erstaunlich, was man mit einem solchen Drucker alles anfangen kann. Wenn ich dran denke, wie lange ich für die Klötze aus Aluminium vor der Fräsmaschine gestanden hätte... Jetzt werkelt der Drucker für sich alleine!!!
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