· 

96025: Eine 96 kommt ins Haus

Hallo zusammen,
letzte Woche hatte ich das Glück im ebay eine 96 zu ersteigern. Wie ich von Marc Stuhm erfahren habe, ist die Lok von Herrn Wagner aus Erkrath bei Düsseldorf in der 80er Jahren komplett in Eigenbau gebaut worden. Herr Wagner war Leiter der Realschule und als Schüler Anfang der 80er Jahre konnte er den Bau dieser Lok verfolgen.

Die Bilder zeigten einige Mängel, ich konnte das Teil aber zu einem sehr günstigen Preis ersteigern. Nachdem die Lok bei mir angekommen war, habe ich gesehen, dass es sich um ein hervorragend und solide gebautes Modell handelt. Die Lackierung ist leider nicht so gelungen, aber sie fährt, nachdem ich die Gestänge wieder ausgerichtet hatte. Da war einiges verbogen. Hier der Ursprungszustand:

 

 

 

 

 

Ich beschloss, die Lok erst mal so zu lassen wie sie ist, auseinandergenommene Loks habe ich schon zu viele. Deshalb wollte ich der Lok nur etwas Lackkosmetik mit dem Pinsel zukommen lassen und sie damit vorzeigbar zu machen. Eine grundlegende Überarbeitung wäre dann für später geplant. Soweit so gut!
Nun habe ich aber bei näherer Ansicht festgestellt, dass es unter der Rauchkammer recht leer war:

 

 

 

Also beschloss ich, wenigstens ein originalgetreues Abdampfrohr, die Rückstelleinrichtung des vorderen Triebgestells und das Dampfsammelrohr einzubauen. Dazu musste ich nur das vordere Fahrgestell demontieren und die Lok würde innerhalb ein paar Tagen wieder auf dem Gleis stehen.

Die Teile sind mittels Hart- und Weichlöten, Drehen und Feilen hergestellt, da meine Fräsmaschine noch wegen der Glaskasten-Teile belegt ist. Aber man kann ja auch in der Drehmaschine "Fräsen", wenn man rechteckige Teile im Vierbackenfutter einspannt und auf das richtige Maß dreht. Das mussten wir damals auch bei der Gesellenprüfung so machen, weil zu wenig Fräsmaschinen verfügbar waren.
Die fertigen Teile habe ich mit Tamiya Farben grundiert und Mattschwarz lackiert. Da ich die Lok ohnehin einmal grundlegend überarbeiten will, habe ich aufs Anlöten der Teile verzichtet und mit Gel-Schnellkleber am Kessel angeklebt. Die Lokomotive hat als Lagerung des vorderen Triebgestells ein Langloch und ist damit mindestens für Radien von 150 cm geeignet. Kleinere Radien habe ich noch nicht ausprobiert, da ich selbst keine Anlage habe. Damit ist die Lok erstmal fertig und kann in den (analogen) Betriebseinsatz gehen.

 

 

 

 

Noch ein Wort zum Kurvenlauf des vorderen Drehgestells: Alle Teile sind am Kessel befestigt, dadurch kann sich das Triebgestell unabhängig bewegen. Es fällt auch gar nicht auf, dass sich das Auspuffrohr nicht mit den Zylindern mitbewegt. Im Sinne der Betriebstauglichkeit ist das ein tragbarer Kompromiss und ein Beispiel, dass sich der Erbauer der Lok einiges dabei gedacht hat. Das war's dann auch schon wieder.

 

Als nächstes hat die Lok einen neuen Zahnriemen bekommen. Der alte ist gerissen. Dazu musste ich die Lok auseinandernehmen, aber es ist alles gut gegangen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0