Als ich versucht habe, die Fenster für meinen Glaskasten mit Lineal und Skalpell auf dem Schneidbrett abzulängen, ist mir dauernd entweder der Streifen Plexiglas oder das Lineal verrutscht. Bei so schmalen Streifen (hier 18 mm breite) greift die Gummierung auf der Unterseite des Lineals nicht ausreichend. Rechtwinklige Fenster konnte ich dadurch nicht erzeugen. Ich habe daher eine "Vorrichtung" aus stärkerem Karton auf das Schneidbrett geklebt:
In dem Freischnitt findet der Plexiglasstreifen genau Platz und kann sich nicht mehr seitlich bewegen bzw. drehen. Am rechten Ende befindet sich der "Anschlag", den habe ich mit einem weiteren Streifen aus Karton noch mal aufgedoppelt, damit der Plexiglasstreifen eine stabile Anlagekante hat. An der Schnittlinie kann ich nun das Lineal anlegen und wiederholgenau die benötigten Fenster schneiden.
Es ist nicht notwendig, den Streifen voll durchzuschneiden. Ähnlich wie bei
Glas genügt das (etwas tiefere) Anritzen mit dem Skalpell, danach kann man das Fenster "brechen".
Wenn man wie beim Glaskasten verschiedene Fenstergrößen braucht, kann man die Maße auch auf die Schablone auftragen und weitere Linien ziehen, damit man das Lineal exakt platzieren kann. Das geht
auch in waagrechter Richtung. Man ritzt erst die Breite des Fensters, danach die benötigte Höhe und bricht das Plexiglas in der gleichen Reihenfolge.
Der Clou an der Vorrichtung ist, dass sie mit einfachen Mitteln den Plexiglasstreifen fixiert und man sich auf den Ritz- bzw. Schneidvorgang mit dem Lineal konzentrieren kann.
Ich habe auf diese Weise 250 Fenster für preussische Schnellzugwagen geschnitten, die Standzeit der Vorrichtung ist also auch brauchbar. Andererseits ist sie aus Karton und kann jederzeit nochmal
angefertigt werden. Natürlich ist die Methode auch für "Häuslebauer", die mit Karton oder Polystyrol arbeiten, anwendbar. Die notwendigen Utensilien wie Tesafilm zum Befestigen auf der
Schneidmatte und dünnen Karton hat man normalerweise zu Hause. Einem Test steht daher nichts im Wege.
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